Den Optimus Polaris mit Gas zu bedienen ist etwas Übungssache, klappt aber nicht immer.
Zum einen ist der Optimus Polaris für den Betrieb mit Gas wie auch Flüssigbrennstoff ausgelegt. Optimus hat anders als andere Hersteller eine Düse entwickelt, die gleichermassen für beide Brennstoffe geeignet ist. Entsprechend ist es wie häufig eine Kompromisslösung mit Vor- & Nachteilen. Zum Anderen gibt es situative Faktoren, die weit mehr Einfluss darauf haben, ob der Kocher gezündet werden kann oder nicht. Zuerst aber schauen wir uns mal an, wie leicht sich der Kocher grundsätzlich entzünden lässt:
Was sind Gründe die das Entzünden erschweren?
Temperatur: Im Betrieb mit Flüssigbrennstoff wird der Kocher vorgeheizt, dies ist mit Gas nicht möglich, da es sehr flüchtig ist. Ist das Equipment kühlen (Aussen-)Temperaturen (<10°C/50°F) ausgesetzt, wird auch das verflüssigte Gas in der Kartusche nur ungenügend erwärmt. Um das Gas zu zünden, muss es aber in gasförmigem Zustand vorliegen.
- Tipp: Kocher und Kartusche mithilfe Körperwärme oder anderen warmen Utensilien temperieren (Achtung: Kartusche nicht in Nähe von Feuer bringen!).
Wind: Wind kann dazu führen, dass das Gas-Luftgemisch, welches sich oberhalb der Düse bildet, verwirbelt und beispielsweise seitlich aus dem Gehäuse geleitet wird.
- Tipp: Um dem vorzubeugen ist ein windstiller Ort oder die Verwendung von einem Windshield sinnvoll.
Gasgemisch: Grundsätzlich sind alle im Handel verfügbaren Kartuschengase geeignet, um einen Kocher zu bedienen. Abhängig der Temperatur und der verwendeten Gase kann es jedoch aufgrund der unterschiedlichen Siedepunkte bei tiefen Temperaturen trotz voller Kartuschen zu Problemen kommen. Unter 0°C/32°F ist Butan beispielsweise nur noch gering gasförmig und es kommt zum Ausfall. Isobutan ist immerhin noch bis etwa -12°C/-10°F nutzbar, Propan beispielsweise bis zu -42°C/-43°F. Auch hier ist also die Temperatur das Problem.
- Tipp: Bei kälteren Umgebungstemperaturen Gaskartuschen mit höherem Isobutan- oder Propananteil und geringem Butan-Anteil verwenden. Diverse Hersteller bieten entsprechende "Wintergase" an. Je näher die Umgebungstemperatur an die Siedepunkte herankommt, desto schlechter die Performance des jeweiligen Gases.