Lochfrass in Aluminium-Tanks

Warum Aluminiumtanks undicht werden

Die elektrochemische, galvanische Korrosion ist die Ursache dafür, dass ein beständiges Material in Gegenwart eines zweiten Metalls angegriffen und beschädigt bzw. sogar zerstört werden kann. Dies kommt in der Praxis häufig vor, wenn zwei unterschiedliche Metalle aufeinandertreffen und ein wässriger Elektrolyt hinzukommt. Somit entsteht eine sogenannte galvanische Zelle.

 

Was ist eine galvanische Zelle?

Sie ist das Grundprinzip jeder Batterie. Zwei unterschiedliche Metalle werden in eine elektrisch leitende Flüssigkeit (Elektrolyt) eingetaucht. Werden nun diese unterschiedlichen Metalle (Pole) miteinander verbunden, fließt elektrischer Strom.

Das unedlere Metall (Anode oder Pluspol) löst sich bei diesem Vorgang auf. Dieser Vorgang ist umso heftiger, je weiter die aufeinandertreffenden Metalle in der praktischen elektrochemischen Spannungsreihe für Meerwasser auseinander liegen. Es wird sich immer das unedlere (rechts befindliche) Metall auflösen:

[edel] Gold – Silber – Nickel – Messing – Kupfer – Edelstahl – Titan – Zinn – Blei – Zink – Stahl – Aluminium [unedel]

 

Silber + Aluminium = Lochfraß

In Fall der Aluminiumtanks greift das edle Silber das unedle Aluminium an und verursacht eine Punktkorrosion, die allgemein als Lochfraß bezeichnet wird. Dieser Vorgang entsteht z. B. bei der Überdosierung von silberhaltigen „Entkeimungsmitteln“ zum Frischhalten von Trinkwasser oder bei der von einem Hersteller solcher Mittel empfohlenen 10-fachen Dosierung von Silber zur sogenannten „Tankdesinfektion“. Dabei gehen nicht alle Silberionen in Lösung auf, sondern bilden mit dem Chlorid im Wasser Silberchlorid (AgCl), ein unlösliches und für die Konservierung auch unwirksames Material.

Dieses Silberchlorid lagert sich als Partikel auf dem Boden des Tanks ab. Weiterhin zementiert gelöstes Silber aus und bildet mit dem Wasser im Tank und dem Aluminium die oben beschriebene galvanische Zelle. Dabei fliesst Strom, an den Berührungspunkten werden Ionen aus dem Aluminium herausgelöst, die zusammen mit Wasser Aluminiumhydroxid bilden. Dies lagert sich als schleimiger, weißgrauer Belag auf dem Tankboden ab.

 

Gegen Verkeimung gewappnet

Die elektrochemische Korrosion im Tank entsteht vor allem dann, wenn die Hersteller der Tanks keinen Restablauf gewährleisten. Dies führt neben der elektrochemischen Korrosion ebenfalls zu ernsthaften hygienischen Problemen. Das im Tank verbleibende Restwasser verkeimt bei Stillstandzeiten hochgradig und gefährdet die Gesundheit.

Die elektrochemische Korrosion in solchen Tanks kann durch Verwendung geeigneter Reinigungs- und Desinfektionsmittel (certinox® TankRein und certisil® combina) vermieden werden. Sie enthalten in den Gebrauchskonzentrationen nur wenig Silber, die Reinigung erfolgt durch Aktivsauerstoff und die Desinfektion durch Chlor, gegen die seewassergeeignetes Aluminium beständig ist.

 

Neuer Tank gefällig?

Bei neuen Tanks sollte auf die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften geachtet werden. Eine werkseitige Inneneloxierung von neuen Tanks ist chemisch beständig und hygienisch einwandfrei.

Bei korrodierten, bereits undichten Tanks ist eine dauerhafte Lösung des Problems nur durch den Ersatz des Tanks zu erzielen. Das Tankinnere mit einen Schutzanstrich zu versehen, ist technisch nur schwer realisierbar. Die Feuchtigkeit und Verschmutzung der Tankinnenwände sowie die schwer zugänglichen Ecken und Winkel im Tank lassen eine dauerhafte Verbindung nicht zu. Die Farben, die dafür in Frage kommen, müssen physiologisch unbedenklich sein. Gleichwohl enthalten sie Lösungsmittel, die im Tank wasserseitig an die Oberfläche treten und einen guten Nährboden für Mikroorganismen bilden.